Im letzten Jahrhundert waren Erdbestattungen die am häufigsten gewählte Bestattungsart in Deutschland. Seit einigen Jahren steigt jedoch die Nachfrage nach Feuerbestattungen an. Heute sind Urnenbeisetzungen beliebter als die Bestattung im Sarg.

Die Friedhofsverwaltungen in Deutschland verzeichnen einen ständigen Anstieg an Feuerbestattungen. Einige Krematorien arbeiten bereits in Doppelschichten, um die gewünschten Beisetzungstermine der Angehörigen einhalten zu können. Allein im Saarland werden teilweise bis zu 70 Prozent der Verstorbenen vor der Beisetzung im Krematorium eingeäschert.

Gründe für die vermehrte Wahl von Feuerbestattungen anstelle von Erdbestattungen sind vor allem die niedrigeren Bestattungskosten. Bei einer durchschnittlichen Erdbestattung müssen etwa 4.000,- Euro gezahlt werden. Die Kosten variieren dabei sehr deutlich zwischen einzelnen Städten. Feuerbestattungen sind bis zu 1.000,- Euro preiswerter als bei einer Bestattung im Sarg. Zum einen liegt dies an den niedrigeren Friedhofskosten für ein Urnengrab. Zum anderen sind die Preise für Überführungen deutlich geringer, da der Sarg mehr Gewicht hat und größeren Platz einnimmt. Urnen werden oftmals per Post verschickt.

Für einige Hinterbliebenen gilt der geringe Aufwand bei der Grabpflege als wichtiges Entscheidungsmerkmal für eine Feuerbestattung. Da meist die Größe der Grabfläche über deren Kosten bestimmt, sind Urnengräber kleiner, günstiger und darüber hinaus auch einfacher zu pflegen. Dies kommt besonders den Hinterbliebenen zugute, die weit entfernt vom Beisetzungsort wohnen oder für die körperliche Anstrengungen bei der Pflege der Grabstätte nicht mehr möglich sind.

Ein weiterer Grund für den Anstieg von Beisetzungen in einer Urne ist die zunehmende Akzeptanz von Krematorien in der Bevölkerung. Eine Feuerbestattung gilt als eine besonders hygienische Form der Bestattung. Zudem steigt auch in der Kirche die Akzeptanz von Feuerbestattungen. Besonders in ländlichen und katholisch geprägten Regionen war lange Zeit die Erdbestattung die häufigste Bestattungsart. Heutzutage könnten sich bis zu 80 Prozent der Menschen in diesen Regionen eine Einäscherung vorstellen.

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