Am letzten Sonntag vor dem ersten Advent wird der Totensonntag begangen. Dieser Feiertag, gleichzeitig auch letzter Tag des Kirchenjahres, dient den meisten Deutschen als Zeitpunkt, um Verstorbenen zu gedenken und sich mit dem Thema Tod auseinanderzusetzen.

Der Totensonntag hat eine lange Tradition. Schon im Jahr 1540 wurde ein Tag ausgerufen, an dem der Toten gedacht werden sollte. Dieser wurde schon zu jener Zeit auf den letzten Sonntag vor dem ersten Advent gelegt. Zu einem einheitlichen Gedenktag wurde der Totensonntag erst 1816 ausgerufen, angeblich im Zuge des Gedenkens an die Opfer der Eroberungskriege gegen Napoleon Bonaparte. Eine andere Geschichte berichtet, dass die Entscheidung für den einheitlichen Totensonntag deshalb vom preußischen König gefällt wurde, weil seine Gemahlin in dem Jahr verstorben war und daher ein Tag der gemeinschaftlichen Trauer ausgerufen werden sollte.

Heute hat dieser Feiertag viele Namen. Am bekanntesten ist der Ausdruck Totensonntag, der auch als offizielle Bezeichnung in den meisten Kalendern eingetragen ist. Er wird aber auch Gedenktag der Entschlafenden genannt. Mit dieser Bezeichnung, die hauptsächlich im kirchlichen Sprachgebrauch verwendet wird, soll der Totensonntag an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern und bewusst machen, dass der Tod ein Teil des Lebens ist. Einige Menschen sprechen auch vom Tag des jüngsten Gerichts, da der letzte Sonntag vor dem ersten Advent gleichzeitig der letzte Tag des Kirchenjahres ist. Damit soll daran erinnert werden, dass jeder Mensch einmal versterben wird.

Die meisten Menschen gedenken am Totensonntag den Verstorbenen aus ihrem näheren Familien- oder Bekanntenkreis. Traditionell werden an dem Tag Grabkerzen oder Grablichter auf das Grab eines Verstorbenen gestellt. Ebenso werden Kränze und anderer Grabschmuck auf den Gräbern niedergelegt, um dem Verstorbenen zu gedenken. In vielen Friedhofskapellen werden darüber hinaus die Namen von Verstorbenen aus dem letzten Kirchenjahr vorgelesen.

Bildquelle: © Wilhelmine Wulff / pixelio.de