Ein Friedhof ist ein spezieller Ort, der angelegt wird, um dort Verstorbene zu bestatten. Das Wort Friedhof leitet sich vom althochdeutschen Wort "frithof" ab, das den eingefriedeten Bereich um eine Kirche meint. In Deutschland muss jeder Verstorbene auf einem Friedhof beigesetzt werden. Dies ist gesetzlich festgeschrieben. Ausnahmen sind die Seebestattung und die Baumbestattung. bei der die Urne mit der Asche des Verstorbenen im Meer beziehungsweise in einem speziell angelegten Wald bestattet wird. In anderen Ländern wie der Schweiz ist die Gesetzgebung weniger strikt. Dort ist eine Bestattung etwa auf Almwiesen zulässig.
Geschichte des Friedhofs
Bereits ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. wurden in Mitteleuropa erste Friedhöfe gegründet. Zunächst lagen diese innerhalb der Siedlungen. Wenige Jahrhunderte später kam die Vorstellung von der Unreinheit der Toten auf. Die Verstorbenen wurden fortan weit entfernt von den Siedlungen bestattet. Durch das zunehmende Pilgern zu Gräbern von Heiligen und Märtyrern wurden Kirchen auf den Friedhöfen errichtet, um den Pilgerstrom aufzunehmen. Oft entstanden rund um diese Friedhöfe Siedlungen. Anfang des 11. Jahrhunderts existierte kein Friedhof ohne Kirche mehr. Ab dem 19. Jahrhundert durften Leichname nicht mehr übereinander bestattet werden. Daraus resultierte, dass größere Flächen zur Bestattung benötigt wurden. Daher wurden die Friedhöfe wieder aus der Stadt verdrängt, doch durch die Expansion der Städte lagen diese im 20. Jahrhundert wieder innerhalb der Stadtgrenzen.
Arten des Friedhofs
Es gibt in Deutschland unterschiedliche Varianten von Friedhöfen: Alleequartierfriedhöfe, Parkfriedhöfe, Waldfriedhöfe und Dorffriedhöfe. Alleequartierfriedhöfe sind eher selten. Sie werden mit großen Alleen angelegt, die Gräber sind oft durch Hecken von einander getrennt. Parkfriedhöfe zeichnen sich durch große Freiflächen mit Begrünung aus. Waldfriedhöfe bieten unberührte, natürliche Flächen. Dorffriedhöfe liegen in der Regel rund um eine Kirche herum. Auf diesen Friedhöfen finden meist Erdbestattungen statt.
Regelungen auf dem Friedhof
Wird eine Grabstelle erworben, muss diese in der Regel gepflegt werden. Ausnahmen sind zum Beispiel Urnenwände oder anonyme Grabfelder. Diese werden meist durch den Friedhofsträger gepflegt. Wird eine Grabpflege nötig, kann diese von den Angehörigen übernommen werden, es ist jedoch auch möglich, einen Friedhofsgärtner zu beauftragen, wenn kein Angehöriger die Pflege ausführen kann. Friedhofsgärtnereien kümmern sich ganzjährig um die Grabgestaltung und die Pflege. Jeder Friedhofsträger erstellt eine eigene Friedhofssatzung in der die Regelungen des Friedhofs festgehalten sind. Dort kann auch nachgelesen werden, wie die Grabgestaltung durchgeführt werden sollte. Manche Pflanzen oder Dekorationsobjekte sind zum Beispiel nicht gestattet. Dabei steht der Allgemeineindruck, den der Friedhof vermitteln soll, im Vordergrund. Auch die finanziellen Belange legt der Friedhofsträger eigenständig fest. Die Gebühren für den Erwerb und die Bereitstellung eines Grabes werden in der Friedhofsgebührensatzung niedergeschrieben. Die Friedhofskosten können von Ort zu Ort unterschiedlich hoch ausfallen.
Weitere hilfreiche Informationen:
- Informationen zu Beerdigungsinstituten.
- Aufgaben und Kosten von Friedhofsgärtnereien.
- Hinweise zu Kosten einer Baumbestattung.
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